Zanderansitz mit Köderfisch

Guten Abend in die Runde,
Ich komme grade vom Main und war grade das dritte mal überhaupt beim Zanderansitz. Mal was Neues ausprobieren. Bisher habe ich einige kleinere Waller gefangen, aber mit den Zandern will es noch nicht klappen.

Insgesamt hatte ich zwei Bisse die anders als die der Waller waren, ich denke das waren Zander. Es wurden vielleicht 3-4m Schnur abgezogen, dann war Feierabend. Beim ersten Biss lag der Köderfisch auf Grund, da war der Biss sehr vorsichtig. Der Köderfisch heute hatte Auftrieb und der Biss war recht heftig. Meine Frage an Euch:

Wann setzt Ihr den Anschlag? Wartet Ihr, schlagt Ihr zügig an? Wie ist der beste Ablauf?

Mein Setup:
Freilaufrolle, Mono, Freilaufblei mit Anti-Tangle-Boom, Ryder-Haken. Als Köderfisch habe ich bisher Grundeln genommen, teilweise mit einem Stück Styropor gestopft.

Danke für Eure Tipps!

Servus Dirk,

ich mach´s bis auf den Haken fast genauso. Nehme allerdings sehr große Karpfenhaken, da steht der Haken einfach besser "frei". Manchmal ködere ich den nur durch die Lippe an, manchmal ziehe ich ihn durch das Maul, fixiere die Schnur am Schwanzende. Da steht der Haken auch sehr gut weg. Minimiert meiner Ansicht nach die "Fehl-Anschläge".

Ich kenne etliche Kolegen, die recht schnell anschlagen. Ich warte beim ersten Schnurziehen allerdings auch noch ab. Je nach dem, schon mal ne gute halbe Minute. Muss man aber von Biss zu Biss sehen. Wenn zügig Schnur genommen wird, dann erfolgt der Anhieb früher.

MfG

der Jazz.

Hi Dirk
ich prinzip fische ich genauso wie du. Meistens nehme ich aber kein Styropor, sondern einfach eine Spritze und pumpe etwas Luft in den Fisch. Ryderhaken nehme ich auch, hake den aber entweder in die Schwanzwurzel, da hält er gut, oder eben durch den Kopf. Meistens schneide ich aber den Kopf weg, damit er besser duftet, oder schneide mir gleich nur ein Filet raus. Da ich in der Regel nur Köder bis 10 cm verwende, kann, bzw. muß ich anschlagen, sobald der Fisch läuft. So versuche ich zu vermeiden, daß kleine Fische verangelt werden, weil sie zu tief geschluckt haben.
Auch wenn ich mit einer Baitrunner-Rolle angele, bevorzuge ich es doch, die Schnur in einen verstellbaren Klemme (Runclip) zu hängen. So gibt es nach dem Biß keinen Widerstand. Kommt auch immer ein bischen drauf an, ob und wie stark die Strömung ist. In der Regel fische ich aber im Kehrwasser, oder am Rande oder im Flachwasser.

Moin Jungs,
Danke für Eure Antworten! Gut zu lesen, dass ich schon auf einem recht guten Weg bin.

@Jazz:
ich habe die Grundel trotz Ryder-Haken immer mit der Ködernadel aufgezogen (seitlich vom Kopf zum Schwanz) und das Vorfach mit einem Schlag um den Schwanz gesichert. Die Grundeln haben im Gegensatz zu Weißfischchen so ein großes Maul, dass es schwierig ist da quasi nur den Haken raushängen zu lassen.

Meine größte Unsicherheit ist tatsächlich der richtige Zeitpunkt für den Anhieb. Dort wo ich am Main bin kommen, auch ob der Größe der Köderfische, bei einem Biss nur Zander, oder Waller in Frage. Die Waller sind alle direkt abmarschiert, bei den vermeindlichen Zandern war das Verhalten ganz anders. Vielleicht muss ich wirklich schneller reagieren, die Aktion war in beiden Fällen schnell vorbei.

@Sigi:
wie geschrieben habe ich bisher Grundeln verwendet. Schon, weil es keinen Aufwand bedeutet sie vor dem Ansitz noch schnell zu "organisieren". Im Tiefkühler habe ich noch ein paar schlecht gehakte Barsche, da werde ich mal einen für den Ansitz mitnehmen und Filets schneiden.

Der Runclip ist ne klasse Idee, dass ich da noch nicht drauf gekommen bin. Ein paar mal habe ich ne Schlaufe der Hauptschnur durch ein Gummi gezogen und den Rollenbügel offen gelassen ... keine Ahnung warum ich das gestern nicht gemacht habe ... :pinch: ... aktuell ist ja wirklich wenig Abfluß am Main.


A propos "Grundeln" und "Aufwand":
Gestern hat es etwas gedauert bis ich meine drei Ködergrundeln beisammen hatte. Neben ein paar kleinen Rapfen hatte ich auf einen schon total zerlegten, chartreusen Mini-Kopyto am Mini-Jig fast ausschließlich Grundeln ab 15 cm. Echte Brummer, das war schon fast gruselig.

Das passt schon, mit dem Ryderhaken, allerdings verwende ich diese Karpfenhaken auch bei Grundeln. Müßte mal schauen, weche es sind. Von Sänger glaube ich. Aber mit dem Ryderhaken machst du def. nichts verkehrt.

Zum Anhieb: Klar, je länger Du wartest, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nicht-Maßiger den Köderfisch inhalliert hat...es ist ein schmaler Grat...ich mach das irgendwie nach Intuition...aber wenn er mit Volldampf abgeht, da schlag ich natürlich eher an...wenn nur gezuppelt wird, dann warte ich gerne länger...

Dirk, du bist mein Held.
Mit Kunstköder auf Grundeln für Köderfische zu angeln, auf die glorreiche Idee bin ich ja auch noch nicht gekommen. Vielleicht muß ich mir dann keine Würmer mehr kaufen, welche sowieso vor allen anderen von den Grundeln gefressen werden. Muß ich unbedingt nächstes mal ausprobieren.